//Der Text wurde bereits am 3. Juni im YO!Mag veröffentlicht, dem Onlinemagazin des Europäischen Jugendforums
Wer ist heutzutage kein Demokrat? Heb deine Hand. Du wirst dich fragen: Was bedeutet es heute, sich als Demokrat hinzustellen, wenn jeder ein Demokrat ist? Wir, die Jungen Europäischen Demokraten, stellen die Demokratie in den Mittelpunkt unseres Handelns. Demokratie ist kein punktueller Moment in unserer Bürgerschaft und sollte das auch nicht sein. Demokratie ist keine regelmäßige Aufgabe um die Macht einiger weniger zu erhalten, sondern eine dauerhafte Lebensweise, eine dauerhafte Bemühung, für jeden von uns. Demokratie ist das Schild, das unsere Lebensweise beschützt. Ein Schild, das wird beschützen müssen, wenn es angegriffen wird.
„Der friedliche und tägliche Kampf“
Für uns ist Demokratie mehr als eine einfache Methode der Regierung, es ist ein Geist, der die Werte von Freiheit und Humanität ausstrahlt. Demokratie soll durch Regeln geregelt werden, die du entscheidest, es ist Gleichheit, die gleiche Teilnahme von uns allen, und die Würde des Menschen. Es ist die Möglichkeit der einleuchtenden Ideengebung und der Beschlussfassung. Demokratie, Autonomie und Menschenrechte gehen Hand in Hand.
Dafür muss die Demokratie bewahrt und verteidigt werden. Wenn Populismus mit unseren Ängsten spielt, wenn Politiker bei Krisen und Themen, an die mit Seriosität, Ethik und Professionalität herangegangen werden müsste, überreagieren, belebt das die zerstörerische Idee wieder, dass demokratische Regime schwach sind, dass ein Einzelner gebraucht wird um eine Gesellschaft zu regieren. In Europa ist der Aufstieg des autoritären Systems beunruhigend. Unsere Ängste arbeiten wie eine Zeitmaschine, die uns nur in die Vergangenheit schicken kann. Wir sind an der Frontlinie, die Demokratie zu verteidigen. Wir appellieren an alle Bürger, Teil des friedlichen und täglichen Kampfes für Demokratie zu werden.
Aber Demokratie sollte nicht nur verteidigt, sondern auch erhöht werden. Es muss mehr getan werden, um die politische Anteilnahme zu erhöhen, demokratische Kontrollen und direkte Entscheidungen der Bürger, insbesondere mit den neuen Möglichkiten des digitalen Zeitalters. Bildung spielt eine Schlüsselrolle dabei, Bürgern die Möglichkeit zu geben im zivilen Leben teilzunehmen.
Wir wenden uns mit diesem Ehrgeiz für Demokratie an die Europäische Union, um diese Sache zu verteidigen und auszubreiten. Wir wollen eine demokratischere Union und wir wollen, dass die Union die Demokratie verteidigt. Wir vermischen unsere Stimme nicht mit denjenigen, die die EU als eine undemokratische Einrichtung darstellen. Demokratie ist zweifellos in der EU präsent, im Parlament, das direkt von den Bürgern gewählt wurde, der Rat, der von der Versammlung gewählt ist, und in der Kommission, dessen Leiter von den vorangegangen beiden Institutionen gewählt wurde. Dennoch hat die EU noch Kapazitäten, um in den Bereichen Transparenz, die Stärkung der Rolle des Parlaments und Möglichkeiten für eine bessere Basisbeteiligung Fortschritte zu schaffen. Wir unterstützen diese Entwicklungen!
Außerdem wollen wir eine zähere EU, wenn es um Demokratie im eigenen Gebiet geht. Länder, die den Gesetzen, der Verfassung oder der Meinungsfreiheit widersprechen, sollten schnell kontrolliert und, falls nötig, sanktioniert werden. Das ist wichtig für unsere Vertrauenswürdigkeit und das Versprechen, das wir den europäischen Bürgern und dem Rest der Welt gegeben haben.
Weit weg von überschätzten Werten glauben wir, dass Demokratie der Grundstein einer freien Gesellschaft und einer friedlichen Welt ist, und ihre Verteidigung muss von größter Bedeutung sein.